Betriebsbeschreibung zum eingereichten Bauantrag
Seit dem Kauf der ehemaligen Güterhalle von der DB im Jahre 2009 und der anschließenden Sanierung wird diese zur Durchführung von kulturellen Veranstaltungen als Kleinkunstbühne „Kulturhalle Stockheim“ genutzt. Wir haben bisher ausschließlich private Mittel in diese Einrichtung investiert. Die Location ist mittlerweile etabliert, überregional bekannt und die Gäste kommen auch immer öfter von außerhalb des Wetteraukreises nach Stockheim. Anfragen von Künstlern habe ich mittlerweile fast täglich aus der gesamten Republik.
Die Veranstaltungen werden gut besucht und die Nachfrage wächst. Wir führen mittlerweile im Schnitt 6-10 öffentliche bzw. private Veranstaltungen pro Monat durch.
Durch die Verlagerung der Theke in den, in diesem Jahr angebauten Wintergarten, konnte der betriebliche Ablauf und Service für die Gäste wesentlich verbessert werden.
Da in der Regel während den Kleinkunstveranstaltungen kein Getränkeservice erfolgen kann, hat diese Verlegung der Theke den weiteren Vorteil, dass sie während den Vorstellungen durch das Schließen des vorhandenen Tores vom Veranstaltungsraum getrennt ist.
Ein aber immer noch großes Manko, insbesondere für ältere oder gehbehinderte Besucherinnen und Besucher, ist der nicht vorhandene barrierefreie Zugang zur Kulturhalle sowie das Fehlen einer barrierefreien Toilette.
Weiterhin sind die vorhandenen Toiletten im Keller aktuell nur von außen über eine Treppe zu erreichen, was den Zugang bei Regen oder Schnee insbesondere aber den gehbehinderten Besucherinnen und Besuchern wesentlich erschwert, die Unfallgefahr steigert und für Rollstuhlfahrer gänzlich unmöglich ist.
Der geplante Anbau soll nun im ersten Bauabschnitt diese beiden, für gehbehinderte Gäste als KO-Kriterium zu verstehenden Punkte abstellen:
- Durch den geplanten Anbau wird der Zugang zu den vorhandenen Toiletten überdacht und praktisch in
den Innenbereich des Gebäudes verlegt.
- Der Haupteingang wird verlegt, wäre großzügige überdacht und erfolgt Barriere freundlich über die
vorhandene Rampe an der Stirnseite des Gebäudes.
- Durch das Überdachen des größten Teils der ehemaligen Laderampe wird die provisorisch errichtete
Zeltplane des dort vorhandenen Biergartens entfernt. Im Bereich des Biergartens sollen außerdem
Lademöglichkeiten für E-Bikes installiert werden.
- In den neuen Anbau wird eine Barriere freundliche Toilette eingebaut. In diesem Raum werden
außerdem eine Dusche für Nutzer des Wohnmobilstellplatzes auf dem Gelände der Kulturhalle bzw.
die Künstlerinnen und Künstler sowie ein Wickeltisch für Babys integriert.
- Weiterhin sollen in diesem Anbau im zweiten Schritt eine Garderobe, der Kartenverkauf, ein kleiner
Mehrzweckraum sowie ein Vorraum zur eigentlichen Halle integriert werden.
Durch diese Baumaßnahme kann das vorhandene, provisorisch errichtete Kassenhäuschen mit Vordach entfernt werden. Dadurch erhält das Ensemble eine unter den Gesichtspunkten des Denkmalschutzes und Baurechtes abgestimmte, optische und vor allen Dingen praktische Verbesserung zum Wohlwollen aller Gäste. Die Einrichtung wäre für alle Kulturinteressierten Barriere freundlich zu nutzen.
Insgesamt minimiert sich durch den geplanten Anbau auch das Unfallpotential durch nasse und rutschige Stufen und unzureichende Beleuchtungsverhältnisse im Bereich des Eingangs sowie im Abgang zu den Toiletten.
Harald Steinke
Kulturhalle Stockheim